Zeitlose Momente: Das Leben selbst als größtes Hobby


Heute wurde ich mit einer Frage konfrontiert, die so banal scheint und dennoch vielschichtige, mystische Untertöne birgt: „Was ist dein Lieblingshobby oder -zeitvertreib?“ Die simplen Worte dieser Frage schweben im Raum wie ein hauchzarter Schleier der Realität und ich versuche, mich hinter den Facetten ihrer Bedeutung zurechtzufinden.

Das Paradoxon der Zeit und Hingabe

Warum sollte ich meine kostbare, unermessliche Zeit »vertreiben« wollen? Wenn ich mich einer Tätigkeit widme, einer Beschäftigung, die meine Seele zum Singen bringt, dann hört die Zeit auf, ein lineares Konzept zu sein. Sie wird zu einer expansiven Landschaft, die sich in unendliche Richtungen erstreckt, eine ewige Weite, die ich in tiefster Hingabe erforsche. Uhren existieren nicht in diesem transzendenten Raum, in dem jeder Moment eine kleine Ewigkeit darstellt, ein Fenster in das pulsierende Herz des Universums.

Die Einladung an die Zeit

Die Zeit, so scheint es, ist kein unbeweglicher Fels in der Brandung, sondern ein sanft fließender Fluss, der sich gerne in die Konturen der Landschaft schmiegt. Anstatt sie zu vertreiben, lade ich sie ein, mit mir zu verweilen. Ich lege keinen Wert darauf, meine Aktivitäten als »Hobbys« oder »Zeitvertreib« zu kategorisieren. Stattdessen betrachte ich sie als rituelle Handlungen der Verehrung, als Ausdruck meiner inneren Welt, die im ständigen Dialog mit dem kosmischen Gespinst steht.

Anzeige Aloha Karten – Kraft schöpfen aus der Quelle des Hawaiianischen Schamanismus – 56 Karten mit Begleitbuch 

Sein im Hier und Jetzt

Etwas zu tun, nur um es zu tun, ist ein meditativer Zustand, eine spirituelle Praxis, die gleichzeitig banal und erhaben ist. Ich tauche ein in das kristallklare Wasser des Jetzt, lasse jede Ablenkung, jede sekundäre Gedankenform hinter mir. In diesem Zustand ist es unerheblich, ob ich ein Buch lese, ein Gedicht schreibe oder einfach in der Stille des Morgens meditiere. Es ist die Qualität des Seins, die zählt, nicht die Quantität der verbrachten Zeit.

Die Suche nach Wahrheit in alltäglichen Handlungen

Es ist nicht so, dass ich keine Aktivitäten habe, die mich erfüllen oder die ich gerne tue. Vielmehr ist es so, dass diese Handlungen Ausdruck eines tieferen Strebens sind, eines unermüdlichen Hungers nach Wahrheit, Erkenntnis und dem puren Genuss des Daseins. Jedes Buch, das ich lese, jede Skizze, die ich anfertige, ist ein Mosaikstein auf dem Pfad der Selbstentdeckung, ein lebendiger Ausdruck meiner metaphysischen Forschungsreise.

Ein Universum in einem Körnchen Sand

So stehe ich hier, an der Schwelle zwischen dem Vergänglichen und dem Ewigen und spüre, dass das Leben selbst das ultimative »Hobby« ist, die großartigste aller Beschäftigungen. Das Streben nach Wahrheit, das sich in jedem Gedicht, jeder Naturbeobachtung, jedem Moment des stillen Innehaltens manifestiert, ist für mich mehr als ein Zeitvertreib. Es ist ein heiliges Unterfangen, eine feierliche Zeremonie, durch die ich dem Mysterium des Seins näher komme.

Denn in dieser stillen, endlosen Weite, in der Zeit und Raum zu illusionären Konzepten werden, finde ich mich selbst.